? Archiv der Bad Homburger Volksbühne

Ein Engel namens Schmitt

Titel Ein Engel namens Schmitt
Autor/en Justus Scheu
Ernst Nebhut
Regisseur Hugo Firmbach
Termine 12.03.1953 - Kurtheater Bad Homburg

Kurzinhalt

Alle drei Akte spielen in einem elegant ausgestatteten Fabrikbüro in einer deutschen Großstadt Anfang der 1950er Jahre. Einerseits ist der verwitwete Paul Gerlach zwar ein cholerischer Diktator eines pharmazeutischen Unternehmens, andererseits aber auch von naiver Gutmütigkeit. Auf Tommy Schmitt, seinen Sekretär, kann er sich hundertprozentig verlassen. Passt aber mal Paul Gerlach etwas nicht – und dies kommt öfters vor, als man denkt – lädt er seine Wut auf Tommy ab. Der erträgt die Launen seines Chefs geduldig. Eines Tages aber ist alles anders. Er erkennt seinen Vorgesetzten nicht wieder. Er fährt nicht mehr gleich aus der Haut, sondern behandelt ihn besonders liebenswürdig. Auch Gerlachs Tochter Gaby, für die er schon seit Langem schwärmt, aber zu schüchtern ist, um es ihr zu sagen, interessiert sich auf einmal heftig für ihn. Worauf diese Sinneswandel zurückzuführen sind, bleibt ihm jedoch vorerst verborgen. Bei einer Reihenuntersuchung hat Dr. Zoll, der Betriebsarzt, bei Tommy eine besonders heimtückische Krankheit diagnostiziert, die ihm nur noch eine Lebenserwartung von wenigen Wochen einräumt, es sei denn es gelänge, rechtzeitig ein Gegenmittel zu entwickeln. Die noch verbleibende Zeit ist dafür zwar sehr kurz, aber es sollte zumindest der Versuch gewagt werden. Große Hoffnungen sollte sich aber niemand machen! Alle Personen, mit denen es Tommy in der Fabrik zu tun hat, wissen Bescheid. Sie bemühen sich, ihm jeden Wunsch von den Augen abzulesen. In Wahrheit verhält es sich aber so, dass die etwas flatterhafte Krankenschwester Cornelia zwei Blutbilder vertauscht hat. Als sie ihren Irrtum bemerkt, will sie Tommy sogleich aufklären, doch als sie sieht, wie glücklich er gerade ist, hält sie es nicht mehr für notwendig. Tommy bekommt zufällig mit, wie sein Chef in einem Telefongespräch erwähnt, sein Sekretär müsse wegen einer schweren Krankheit mit dem baldigen Ableben rechnen. Diese Nachricht versetzt Tommy erst einen Schock, doch kurz darauf fasst er sich wieder und entschließt sich, während der ihm noch verbleibenden Tage das Leben in großen Zügen zu genießen. Der Sinneswandel bewirkt, dass seine Schüchternheit plötzlich wie weggeblasen ist. Der Betriebsarzt, der ihn natürlich unauffällig beobachtet, glaubt an ein letztes Aufbäumen seiner Kräfte. Aber ganz kann Tommy doch nicht überspielen, wie ihn die Nachricht getroffen hat. Auch seiner verehrten Gaby bleibt es nicht verborgen. Als sie ihn zu trösten versucht, merkt sie, dass ihre Gefühle über bloßes Mitleid hinausgehen. Dr. Zoll glaubt, ein Mittel gegen die heimtückische Krankheit gefunden zu haben. Obwohl es noch nicht getestet wurde, erklärt sich Tommy bereit, es sich einspritzen zu lassen. Jetzt ist natürlich Krankenschwester Cornelia entsetzt; denn sie weiß ja, dass Tommy nichts fehlt. Sie füllt deshalb ein Placebo in die Spritze. Was folgt, ist für alle höchst überraschend: Tommy fühlt sich nun todkrank.

Schauspieler

Rolle Darsteller
Paul GerlachHeinz Wallauer
Gaby, seine TochterSigrid Wendeborn
Thomas Schmitt, sein Sekretär Herbert Saar
Dr. Otto Zoll, ArztHelmut Gundrum
Cornelia, KrankenschwesterIlse Renner

Mitwirkende

Bühnenbild Georg Simon
Licht H. Rooch
Maske Emil Henning

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