Das Glas Wasser (oder Ursachen und Wirkung)

Das Glas Wasser London zu Beginn des 18. Jahrhunderts während des Spanischen Erbfolgekrieges. Königin Anna von England ist eine schöne Frau, aber charak-terlich schwach; sie wird ganz und gar von der energischen Herzogin von Marlborough beherrscht. Diese setzt alles daran, damit das Friedensangebot der Fran-zosen abgelehnt wird, denn ihr Mann ist der Oberbefehlshaber der britischen Truppen und an den Kriegseinnahmen beteiligt. Lord Bolingbroke dagegen möchte einen Friedensvertrag durchsetzen, weil dann die Partei der Marlboroughs geschlagen wäre und er selbst als Premierminister an die Macht käme. Durch Zufall erfährt er, dass sowohl die Königin als auch die Herzogin in einen hübschen Offizier der Garde verliebt sind. Das bietet natürlich reichlich Stoff für Palastintrigen, die Lord Bolingbroke meisterhaft zu spinnen weiß, zum Wohle Englands. “Das Glas Wasser” wurde am 17. November 1840 in Paris mit großem Erfolg uraufgeführt und stand bald auf den Theater-spielplänen aller europäischer Nationen. Helmut Käutner hat das Stück neu bearbeitet und 1960 brillant verfilmt mit Liselotte Pulver (Königin Anna), Hilde Krahl (Herzogin) und Gustav Gründgens (Lord Bolingbroke). Die Volksbühne Bad Homburg bringt das Stück in der Fassung von Helmut Käutner auf die Bühne. W.-D. Mauder